„Fear the Walking Dead“ geht weiter: Zombies auf hoher See

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Schützt das Meer vor der Zombie-Apokalypse? Lange haben Fans von „The Walking Dead“ darüber spekuliert. Nun macht das Prequel die Probe aufs Exempel, schon zum Auftakt der zweiten Staffel erfahren wir: Gehen Untote unter oder schwimmen sie obenauf?


Zombies sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, doch immer noch sind uns die Untoten ein Rätsel. Schlurfen sie bloß oder rennen sie schon? Und wie verhält sich der untote Körper in Kontakt mit Wasser? Sinkt so ein Zombie wie ein Stein auf den Meeresgrund oder erhält er dank Faulgasen schön Auftrieb und paddelt eventuell sogar dumpf vor sich hin? Madison (Kim Dickens), Travis (Cliff Curtis) und ihre Patchwork-Familie finden es raus. Zum Auftakt der zweiten Staffel von „Fear the Walking Dead“ flüchten sie sich vor den hirnfressenden Horden hinaus auf das weite Meer. Diese Seefahrt wird nicht lustig.

Wir erinnern uns: In Staffel eins der Vorgeschichte von „The Walking Dead“ fällt Los Angeles langsam, aber unaufhaltsam der Zombie-Apokalypse anheim. Als hätten die Lehrerkollegen Madison und Travis nicht schon Probleme genug. Sie sind gerade zusammengezogen, was ihre Kinder aus früheren Beziehungen nur bedingt witzig finden. Vor allem Madisons Junkie-Sohn Nick (Frank Dillane), der wahre Zombie der ersten Folgen, stellt die Beziehung auf eine Belastungsprobe. Nick landet in einem Internierungslager des Militärs, wo er sich mit dem mysteriösen Victor Strand (Colman Domingo) anfreundet. Mithilfe von Nicks Familie gelingt ihnen die Flucht.

Rettungsboot mit Familienproblemen

Staffel zwei macht direkt dort weiter, wo das Finale aufhörte. Während Los Angeles in Flammen aufgeht, rettet sich unsere Truppe auf Strands geräumige Luxusjacht. Keine Frage, dieser steinreiche Kerl war verdächtig gut auf den Untergang der Zivilisation vorbereitet. Hat er etwa was mit der Entstehung des Zombie-Virus zu tun? Die Überlebenden plagen aber erst mal ganz andere Sorgen. Travis musste seine infizierte Ex-Frau erschießen, was ihm Sohn Christopher (Lorenzo James Henrie) übelnimmt.

Barbier Daniel Salazar (Rubén Blades) trauert um seine im Internierungslager gestorbene Ehefrau, während Tochter Ofelia (Mercedes Mason) die Neuigkeit verdauen muss, dass ihr sanftmütiger Vater ein folternder Kriegsverbrecher ist. Und aus unerfindlichen Gründen hat Ex-Junkie Nick immer noch die zu großen Klamotten an, die er in der allerersten Folge einem alten Mann geklaut hat. Seine Millenial-Schwester Alicia (Alycia Debnam-Carey) hat sich seitdem schon zehnmal umgezogen.

Die Fettaugen des Meeres

Eben noch um Haaresbreite den blutdürstigen Zombies entkommen, herrscht auf der luxuriösen Jacht und bei strahlendem Sonnenschein fast schon Kreuzfahrt-Atmosphäre. Wären da nicht die dunkle Rauchwolke am Horizont und die verzweifelten Hilferufe, die Alicia über das Funkgerät mit anhört.

Bei den ersten sechs Folgen hatten sich die Serienmacher für ein sehr bedächtiges Erzähltempo entschieden. Einigen Zuschauern war das zu lahm, anderen gefiel eben dieser Gegensatz zum ständigen Schlachtfest anderer Zombie-Produktionen. Und ungeachtet aller möglichen Kritik konnten sich die Macher sicher sein: Ein Prequel zur Kultserie „The Walking Dead“ wird auf keinen Fall vorschnell gekillt. Auch in der Staffelpremiere geht es noch recht gemütlich zu. Das lässt ein wenig zu viel Zeit für Aufnahmen mit wehenden Haaren, romantischen Sonnenuntergängen und Zeitlupe. Zum Glück aber ist der erste schiffbrüchige Zombie nicht weit und der Senioren-Beige tragende Nick macht die Probe aufs Exempel: Sind Untote nun die Fettaugen des Meeres?

Die zweite Staffel von „Fear the Walking Dead“ ist ab dem 11. April im Wochenrhythmus abrufbar über Amazon Prime

Quelle: n-tv.de

Bild: Twitter/FearTWD