Noel Dörr macht gern, schafft aber nicht so viel. Der 27-Jährige absolviert gerade das dritte Studium und ist zum fünften Mal bei Jauch. Seine Strategie: Schleimen, schleimen, schleimen. Da ist er bei Jauch an der falschen Adresse: „Sie stehen ja schön unter der Quaste.“
Noel Dörr ist 27 Jahre alt und denkt gar nicht ans Aufgeben. Und ans Arbeiten auch nicht. Der Diplompsychologe ist auch Bachelor der Wirtschaftswissenschaften und hat gerade mit dem Mathematikstudium angefangen. Zum geschlagenen fünften Mal versuchte er bei „Wer wird Millionär?“ nun sein Glück und kam am Montag endlich auf den heißen Stuhl. Es wurde wirklich Zeit. „Bald muss ich wahrscheinlich auch arbeiten, wenn es hier heute schlecht läuft“, kündigte der Kandidat an. Das will nun wirklich niemand.
Mit Langzeitstudenten hat Günther Jauch bekanntermaßen so seine Probleme. Vielleicht hat sich Dörr deshalb eine tiefenpsychologisch ausgeklügelte Sonnyboy-Strategie zurechtgelegt: Immer ordentlich schleimen. „Na, bei Ihnen in den Armen hat man doch keine Angst“, erwiderte er auf Jauchs Schilderung, dass ein ängstlicher Koala sich ganz schön schmerzhaft an einem festkrallen kann. Vielleicht hat es sich Dörr aber gleich zu Beginn etwas bei dem RTL-Moderator verscherzt, als der ihn fragte, ob Studieren denn wirklich so viel besser als Arbeiten sei. „Ich hab nicht wirklich den Vergleich – hier und da mal ein Praktikum gemacht“, meinte Dörr. „Aber wenn man morgens ausschlafen kann, das hat schon Qualität.“
„Okay, Schatzi, mach’s gut“
Da passte es wunderbar ins Bild, als der Wiederholungsstudent beim ersten Joker seine Mama anrief. Bei der Frage nach einem Tier mit ausgeprägter Schwanzquaste tendierte er zunächst zum Biber und brauchte deshalb schon bei 2000 Euro dringend Hilfe. „Das ist ein Homerun für dich“, sagte Dörr gespielt gelangweilt. Auf Mama war zum Glück Verlass. „Löwe“, meinte sie. Der Sohnemann riss noch einen Spruch, dessen vermeintliche Lässigkeit großartigerweise durch „Okay, Schatzi, mach’s gut“ von Mama (Schatzi: Die ist noch solo!) konterkariert wurde. Spätestens da war Jauch dem Kandidaten auf der Spur: „Sie stehen ja schön unter der Quaste.“
Gern sinnierte Dörr in der Folge möglichst wortreich über mögliche Antworten, nur beim Erkenntnisgewinn haperte es oft. „Ja, das haben Sie alles sehr schön erklärt – aber was machen wir jetzt?“, fragte Jauch bei der 16.000-Euro-Frage. Nach einigen Sekunden Stille entgegnete Dörr: „Wir nehmen … zu was tendieren sie?“ Ehrensache, dass der Moderator mauerte. Als der ehemalige „Das aktuelle Sportstudio“-Moderator kurz darauf mit Fußballbundesliga-Wissen glänzte, wagte Dörr die Frage, ob der Fakt etwa auf Jauchs Monitor eingeblendet sei. „Das kann ihnen doch scheißegal sein“, blaffte der Moderator zurück.
Räumliche Plattheit
Womöglich aber kann sich Dörr sogar noch ein viertes Studium leisten und das Arbeitsleben etliche Jahre hinauszögern. Er kam bis zur 32.000-Euro-Frage (die Gewinnsumme von Überhangskandidatin Katharina Schumacher) und kommt nächsten Montag wieder. Von dem Gewinn will sich Dörr unter anderem „so eine Weltkugel“ kaufen, die man drehen und aus verschiedenen Perspektiven drauf gucken kann, weil ja bei Karten dreidimensionale Inhalte immer so verzerrt dargestellt werden. „Man nennt das Globus“, erwiderte Jauch.
Quelle: n-tv.de
Bild: RTL / Stefan Gregorowius
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