„Neue Zürcher Zeitung“: Mitreissend, schön kitschig und gesellschaftspolitisch relevant: Regiedebütant Michael Gracey gelingt mit Hugh Jackman als dem Zirkuspionier P. T. Barnum ein wunderbares Musical.
Phineas Taylor Barnum träumt im New York des 19. Jahrhunderts von einer neuen Art Theater, das Menschen wieder träumen lässt. In seinem Kabinett der Kuriositäten werden Hünen zu Riesen und eine bärtige Frau zur Sirene. Im magischen Zirkusrund scheint gar die Liebe zwischen einer farbigen Frau (Zendaya) und einem weissen Mann (Zac Efron) vorstellbar. Dann aber wird Barnum seiner Truppe untreu.
Der einer Power Ballade nie abgeneigte Jackman («Les Misérables») als Zirkuspionier P. T. Barnum – ist das nach dem jazzig-intellektuellen «La La Land» nicht wahnsinnig altbacken? Doch schon die ersten wummernden Takte lassen den Zuschauer wissen: Wach auf, das hier ist anders als gedacht. Michael Gracey beweist die Relevanz des klassischen Filmmusicals und nutzt dessen Stilmittel wunderbar aus. Die Musik (vom «La La Land»-Team) geht ins Ohr, die soziale Botschaft hallt nach, und Jackman gelingt nach «Logan» erneut der Balanceakt zwischen Kitsch und grossen Gefühlen.
★★★★☆
Quelle: „Neue Zürcher Zeitung“ (4. Januar 2018) / nzz.ch
Bilder: 20th Century Fox
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.