„Vogue.de“: Balmain wird wieder ein Haute-Couture-Haus. Kreativdirektor Olivier Rousteing will die Marke damit zu alter Größe zurückführen. Die letzte Couture-Show fand noch unter Oscar de la Renta statt.
Haute Couture ist die Königsklasse der Mode. Nur wenige Häuser, darunter Chanel und Dior, leisten sich Ateliers, in denen maßgeschneiderte Roben hergestellt werden, in die hunderte Arbeitsstunden fließen. Entsprechend hoch fallen die Preise aus. Nun kehrt mit Balmain ein Pariser Traditionshaus in den exklusiven Reigen der Haute Couture zurück. Das kündigte Kreativdirektor Olivier Rousteing an.
Schon bei der Pariser Haute-Couture-Woche im Januar 2019 soll das Comeback stattfinden, kündigte der Kreativdirektor dem Branchendienst „WWD“ an. Es wird nicht nur die erste Couture-Show des Modehauses seit dem Abschied von Chefdesigner Oscar de la Renta im Jahr 2002 sein. Rousteing gibt mit der Kollektion auch sein eigenes Debüt als Coutourier.
Haute Couture für die „Balmain Army“
„Rousteing klang, als sei er bereit für die Aufgabe“, berichtet „WWD“. Der Designer habe im Interview die Bedeutung von Zeitlosigkeit und Qualität unterstrichen. Dabei will Rousteing seine Kundinnen – die berühmte „Balmain Army“ – die seine lauten Designs liebt, jedoch fest im Blick behalten. Denn die werden über den geschäftlichen Erfolg oder Misserfolg des Haute-Couture-Comebacks entscheiden.
„Olivier glaubt, dass dies eine sehr logische Entwicklung ist, da Couture einen großen Teil der DNA des Hauses Balmain ausmacht“, zitierte das Portal „Fashion Network“ Txampi Diz, Chief Marketing Officer der Marke. Womöglich bringt der Neueinstieg in die Haute Couture weniger Veränderungen als man meinen könnte. Denn Rousteing, der 2011 mit 25 Jahren Kreativdirektor von Balmain wurde und das Label zu neuem Erfolg führte, ist bekannt für seine detailversessenen Entwürfe. „In der Tat waren viele unserer Prêt-à-porter-Looks ohnehin schon fast Couture“, sagte Diz. „Oliviers Studio ist zu einem wahren Labor für neue Techniken und Stoffe geworden.“
Parfüm und Kosmetik von Balmain
Die Couture-Kollektion ist möglicherweise nur die Speerspitze einer neuen Balmain-Offensive. Rousteing möchte die Marke, dem Bericht zufolge, auch um Accessoires, Düfte und Kosmetik erweitern. Im Bereich Make-up hat Balmain schon mit einer H&M-Kooperation Erfahrungen gesammelt. Bei den neuen, potenziell umsatzstarken Geschäftsfeldern könnte die Haute-Couture helfen, Profil und Nachfrage zu erhöhen. Balmain gehört seit 2016 zum Investmentfonds Mayhoola. Die Beteililgungsgesellschaft hatte zuvor schon Valentino übernommen.
Quelle:
„Vogue.de„, 2. November 2018
Bild:
Photo by Alexi Romano on Unsplash
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